Ziel der Projektwoche war es, den Schülern/Schülerinnen der Klasse 10b die Möglichkeit zu geben, die Grundtechniken des Ski- bzw. Snowboardfahrens zu erwerben.
Damit sollte den Schülern eine weitere attraktive Form der Freizeitgestaltung zugänglich gemacht werden. Die Entwicklung der Teamfähigkeit bei einer kollektiven sportlichen Leistung stand ebenfalls im Mittelpunkt.
Verlauf der Reise:
Am Sonntagabend holte uns ein Bus der Pfeil GmbH Hohenstein-Ernstthal um 21.45 Uhr vom Innsbrucker Platz ab. Die Fahrt führte uns zunächst nach Leipzig. Dort stieg eine Schülergruppe der Freien Schule Leipzig (FSL) und deren Lehrer zu.
Die Fahrt ging über München, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und dem Brenner nach Sterzing in Südtirol (Italien). Gegen 09.30 Uhr erreichten wir das „Hotel Sonnenheim“.
Nach der Ankunft versammelten wir uns im Speiseraum zu einer kurzen Einweisung. Die Skilehrer (Tilo, Daniel und Judith) stellten sich vor und teilten ihre Gruppen ein. Nach einer kurzen Pause erfolgte die Materialausgabe (Ski, Stöcke, Helme, Schuhe, Snowboards). In der Zwischenzeit waren die letzten Gäste abgereist und unsere Zimmer vorbereitet. Nach der Zimmerausgabe nahmen wir unsere erste gemeinsame Mahlzeit ein. Frisch gestärkt aber ziemlich müde ging es dann zum ersten Kurs auf die Piste.
Die beiden Anfängergruppen fuhren an einen kleinen Übungslift nach Sankt Anton und die Gruppe der Fortgeschrittenen konnten erstmals die Pisten im Skigebiet von Ladurns 'erfahren'.
Nach der Rückkehr ins Hotel fand das Abendessen statt, gefolgt von einer Unterrichtseinheit in der die FIS-Regeln erläutert wurden.
In der Freizeit fanden sich einige Gruppen zu gemeinsamen Spielen zusammen.
Obwohl die FSL nach einem ganz anderen Konzept als unsere Schule arbeitet, war die Atmosphäre bei diesen Freizeitaktivitäten genau wie beim Lernen in den Kursgruppen sehr harmonisch. Es entstanden einige neue Freundschaften.
Auch die Lehrerteams arbeiteten eng zusammen, tauschten ihre Erfahrungen aus und konnten so ihren Blickwinkel auf die Situationen der Schule erweitern. Es reifte die Erkenntnis, dass unsere Schulkonzepte nicht konkurrieren, sondern als Angebote für unterschiedliche Menschen gesehen werden sollten. Jeder Schüler kommt mit anderen Voraussetzungen in die Schule. Die Fähigkeit sich selbstbestimmt, mit einem hohen Freiheitsgrad im Schulalltag zu orientieren, ist sehr unterschiedlich entwickelt. Das Angebot verschiedener Schulkonzepte trägt dieser Tatsache Rechnung.
Nach einer erholsamen aber zu kurzen Nachtruhe wurde um 07.30 Uhr gefrühstückt. Um 08.30 Uhr ging es mit allen Gruppen ins Skigebiet Ladurns. Verteilt im Gelände übten die Gruppen unter der Leitung ihrer Skilehrer. Dabei hatte Judith die größte Gruppe, die Anfänger auf Ski. Daniel betreute die Snowboard-Anfänger. Und Tilo bemühte sich um die Fortgeschrittenen. Erwartungsgemäß waren die Lernfortschritte sehr unterschiedlich. Dabei erfuhren einige Kursteilnehmer, dass es nicht nur auf das Erlernen neuer Bewegungsabläufe an kam. Wer häufiger Bodenkontakt hatte, merkte sehr schnell, wie wichtig Kraft und Ausdauer sind.
Das Mittagessen bekamen wir in der Skihütte „Pfeifer Huisele“. Nach einer Pause ging der Übungsbetrieb in den Gruppen weiter. Gegen 16.00 Uhr nahmen einige Teilnehmer die Talabfahrt in Angriff und der Rest fuhr mit dem Lift ins Tal.
Nach dem Abendessen stand Lawinenkunde auf dem Ausbildungsprogramm.
Der Mittwoch begann noch ganz planmäßig. Nach dem Frühstück und der 20 minütigen Fahrt nach Ladurns fuhr die gesamte Gruppe mit dem Lift in den oberen Teil des Skigebiets und nahm den Übungsbetrieb auf.
Beim Mittagessen in der Skihütte „Pfeifer Huisele“ erreichte uns die Nachricht, dass der Lift der vom Tal herauffährt, defekt sei. Das hatte natürlich Einfluss auf den weiteren Verlauf des Übungsprogramms. Da die Talabfahrt für die meisten Skianfänger zu gefährlich gewesen wäre, musste diese Gruppe den Heimweg über die wesentlich längere aber weniger steile Rodelbahn antreten. Die andern Gruppen nahmen die Talabfahrt und kamen unbeschadet an.
Das für den Nachmittag geplante Rodeln musste entfallen, da der Lift nicht zu Verfügung stand. Am Abend fanden sich wieder einige Spielrunden.
Weil der untere Lift in Ladurns bis zu unserer Abreise nicht repariert war, mussten Ausweichlösungen gefunden werden.
Der Sessellift im oberen Teil des Skigebiets war in Betrieb. So wurde den Schülern angeboten, einen Aufstieg zu Fuß zu absolvieren, um dann im oberen Teil zu üben. Tilo und die beiden männlichen Lehrer übernahmen die Schüler die sich dieser Herausforderung stellten. Dankenswerterweise transportierte der Fahrer einer Pistenraupe das Material (Ski und Boards). Die Snowboarder mit ihren Softboots kamen natürlich besser voran als die Skifahrer mit ihren unflexiblen Skischuhen. Daher wählten die Skifahrer für ihren Aufstieg die 6,5 km lange Rodelbahn. Die 600 Höhenmeter wurden in Zeiten zwischen 55 und 90 Minuten bewältigt. Der Lohn war ein Skitag in einem leeren Skigebiet. Außer uns war nur eine handvoll Tourengänger den Berg herauf gestiegen.
Die anderen Teilnehmer verbrachten den Tag in Sankt Anton am Übungshang.
Nach dem Abendessen unternahmen wir alle eine kleine Fackelwanderung. Wir sammelten uns auf einer verschneiten Wiese oberhalb des Ortes. Hier wurde dem „Schneegott“ für die verschneiten Hänge gedankt und um viel Schnee und Frost für die folgenden Kursgruppen gebeten. Einige Kursteilnehmer mussten eine Skitaufe über sich ergehen lassen. Anschließend verteilten die Skilehrer die Teilnehmerzertifikate.
Am Freitag nach dem Frühstück wurde gepackt, die Zimmer geräumt und das Gepäck im Keller verstaut.
Die praktischen Übungen begann für die „Bergsteiger“ des Vortages mit einer abenteuerlichen Fahrt in Pistenraupen auf den Berg. Da die Liftreparatur noch immer nicht abgeschlossen war, wurden die Ski- und Snowboardfahrer deren Lernfortschritte eine zügige und gefahrlose Talabfahrt erwarten ließ, nach oben gefahren. Der Rest der Gruppe musste sich mit dem Übungshang in Sankt Anton begnügen.
Um 11.30 Uhr war dann auch schon Schluss. Nach der Rückkehr ins Hotel nahmen wir das Mittagessen ein. Nun hieß es Abschied nehmen. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Judith, Daniel und Tilo, warfen noch einen traurigen Blick auf das Hotel Sonnenheim und um etwa 13.45 Uhr setzte sich der Bus in Bewegung.
Kurz nach 22.00 Uhr erreichten wir Leipzig und um 00.45 Uhr waren wir in Berlin, am Innsbrucker Platz.
Eine Reise die uns allen wahrscheinlich lange in Erinnerung bleiben wird. Wir haben nicht nur unseren sportlichen Horizont erweitert, sonder auch unseren geographischen. Wir haben neue Freunde kennengelernt, eine andere Sicht auf manche Probleme probiert. Wir sind an unsere körperlichen Grenzen gegangen. Einige haben eventuell auch gemerkt, dass Ski- oder Snowboard fahren nicht ganz so leicht ist, wie es aussieht. Und . . . wir hatten SPASS.
Wir haben gespürt wie schön das Leben in einer natürlichen Umgebung sein kann und wofür es sich zu arbeiten lohnt.
An dieser Stelle danken wir unseren Skilehrern (Tilo vom K1 Sporthotel, Daniel bei der Bundeswehr, und Judith die hoffentlich bald Lehrerin für Sport und Russisch in Berlin ist), beim Team des Hotels Sonnenheim sowie bei dem Busfahrer und der Busfahrerin der Pfeil Reisen GmbH in Hohenstein-Ernstthal.
Ganz besonders liebe Grüße gehen nach Leipzig zu den Schülern der Freien Schule Leipzig und ihrer Lehrerin Janin Nousch und ihrem Lehrer Hagen Kunert.
Ein großes Kompliment geht an die Schüler der Klasse 10b, die ein weiteres Mal bewiesen haben, dass man sich jederzeit auf sie verlassen kann. Danke!
Und natürlich bedanke ich mich bei Frau Ossowski, die als Ersatz für die Klassenlehrerin der 10b an der Fahrt teilgenommen hat.
D. Dohrmann
stellvertretender Klassenlehrer der 10b
Links:
www.freie-schule-leipzig.de
www.hotel-sonnenheim.it
www.pfeilreisen.de
www.k1-sporthotel.de
www.ladurns.it/de/ladurns/winter/skigebiet-ladurns.html